Auswirkungen und Potenziale von Clustern im Einzelhandel

Nov. 22 2022 Published by under Der Blog

In früheren Beiträgen haben wir bereits erörtert, was bei der Standortplanung für eine Filiale zu beachten ist und welche Fehler zu vermeiden sind. Ein zentraler Aspekt für den Erfolg eines neuen Geschäfts ist die Analyse der Umgebung: Gibt es Points of Interest, die als Publikumsmagneten viele Besucher anziehen – und wenn ja, welche Art von Besuchern? Welche anderen Läden finden sich in der Nähe? Lassen sich direkte Wettbewerber oder komplementäre Geschäfte finden, welche das eigene Produktangebot unterstützen oder ergänzen?  

Wettbewerb vs. Agglomeration

Die Aktivitäten des Einzelhandels konzentrieren sich in der Regel auf Stadtzentren und sekundäre Einkaufsgebiete. Als Folge lässt sich hier oft ein “Wettbewerbseffekt” messen, welcher zu einem stärkeren Preiswettbewerb und damit zu geringeren Einnahmen führt. Zugleich erhöht die Nähe von konkurrierenden und ergänzenden Geschäften die Gesamtattraktivität des Gebiets und zieht somit mehr Verbraucher an – auch als “Agglomerationseffekt” bekannt.  

Ob und in welchem Ausmaß ein Effekt den anderen überwiegt, hängt meist von der Beschaffenheit des Geschäfts und insbesondere von der Fähigkeit ab, sich mit seinem Leistungsangebot gegenüber Wettbewerbern zu differenzieren. So bieten beispielsweise Tankstellen ein Standardprodukt an, bei dem der Preiswettbewerb dominiert. Mode- und Bekleidungsläden bieten dagegen häufig unterschiedliche Produkt– und Preispaletten an und können so von der Präsenz ähnlicher Geschäfte in der unmittelbaren Umgebung profitieren. 

Die Summe aller Leistungsangebote und die große Auswahl für den Konsumenten erhöhen die Attraktivität der Shoppingmeile und ziehen mehr Laufkundschaft an. So lässt sich zusätzlich das Kundensegment der Non-Brand-Follower gewinnen. Hier genießt die Marke bisher noch keine Top-of-Mind Position in der Wahrnehmung, so dass sie die Filiale oder den Showroom wahrscheinlich sonst nicht besucht hätten.

Fashion-Brands und Modehäuser bilden somit Paradebeispiele im Einzelhandel, welche von der Nähe zu Wettbewerbern profitieren. Der Wettbewerb trägt nicht nur dazu bei, die Besucherzahlen in der Gegend insgesamt zu erhöhen, sondern erhöht die Attraktivität für eine Kundschaft, die besonders affin für einen Informations- und Kaufprozess ist. 

Shop Cluster Attributes
Zoom von Deutschland auf eine Straße in Berlin. Targomo hat für Deutschland insgesamt 10.367 Shop-Cluster identifiziert.

Die verschiedenen Arten von Clustern

Dies erklärt, warum das Konzept der “Business-Cluster”, oder genauer gesagt der “Shop-Cluster”, für den Einzelhandel von großer Bedeutung ist. Doch schauen wir uns die Eigenschaften von Shop-Clustern mal genauer an. Sie können als eine Gruppe von Geschäften mit ähnlichen oder unterschiedlichen Merkmalen definiert werden, die eng beieinander liegen.  

Wir bei Targomo verwenden vier Kategorien, um zwischen verschiedenen Arten von Clustern zu unterscheiden: 

Größe (klein vs. groß):  

Die Größe des Clusters wird durch die Anzahl der Geschäfte bestimmt, die den Cluster bilden. In der Regel gilt: Je mehr Geschäfte ein Cluster anbieten kann, desto mehr Besucher können wir erwarten.  

Diversität (homogen vs. heterogen):  

Aus wie vielen verschiedenen Kategorien von Geschäften setzt sich der Cluster zusammen? Handelt es sich um eine “Fashion-Meile“ oder sind hier Möbelgeschäfte angesiedelt? Oder ist der Cluster vielleicht durch sich ergänzende Geschäfte wie eine Apotheke, einen Supermarkt und eine Drogerie definiert? Insbesondere Branchencluster können sich sehr positiv auf Geschäfte derselben Kategorie auswirken.  

Preis (teuer vs. billig):  

Wie hoch ist der Durchschnittspreis der Geschäfte, die den Cluster bilden? Das Sprichwort “Gleich und gleich gesellt sich gern” gilt auch für den Einzelhandel, wenn er die gleichen Zielgruppen anspricht. Deshalb findet man in der Regel edle Designerläden nebeneinander, aber nur selten einen Juwelier neben einem Discounter.  

Marken (brand vs. non-brand):  

Bilden die bekanntesten und beliebtesten Marken den Cluster, oder unabhängige Geschäfte und alternative Designerlabels? Auch hier finden sich oft gleichgesinnte Geschäfte zusammen und prägen den Charakter einer Einkaufsstraße.  

Wie Cluster die Qualität der Passantenfrequenz bestimmen

Die Untersuchung der Auswirkungen verschiedener Clustertypen liefert den Entscheidern im Bereich Retail sehr wertvolle Erkenntnisse darüber, welche Merkmale für ihren Geschäftserfolg ausschlaggebend sind und worauf sie bei der Auswahl ihres nächsten Standorts achten sollten. Tatsächlich geht es nicht nur um die Quantität der Besucherzahlen, sondern vor allem um die Qualität der Laufkundschaft rund um ein Geschäft.  

Um die Verkaufsziele zu erreichen, sollte sich ein Unternehmen in einem Gebiet ansiedeln, welches die richtigen Personen anzieht. Das heißt im Rahmen der Standortplanung sollte die Nähe zu Geschäften anvisiert werden, welche die gleiche Zielgruppe ansprechen.  

Der Wert des Clustereffekts für Umsatzprognosen

Bei Targomo untersuchen wir in unserer “Erfolgstreiber“-Analyse, ob und inwieweit sich die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Shop-Cluster positiv auf den Umsatz auswirkt. Die Einzelhändler können so Zusammenhänge verstehen und wissen nicht nur, auf welche Standortattribute sie bei der Eröffnung eines neuen Standorts achten sollten, sondern auch, in welcher Gewichtung sie den Geschäftserfolg beeinflussen 

Die gewichteten Attribute können darüber hinaus in das Geo AI-Modell von Targomo integriert werden – ein Prognosemodell, um relevante Umsatzkennzahlen für jeden potenziellen Standort vorherzusagen.  

Der Ansatz von Targomo basiert auf drei maßgeblichen Schritten: 
1. Erstellung von Shop-Clustern auf der Grundlage der Entfernung zwischen den POIs der Geschäfte 
2. Berechnung verschiedener Cluster-Attribute wie Größe, Vielfalt, Preis und Markenpopularität
3. Einbeziehung der Cluster und ihrer Attribute in das Geo AI Prognosemodell 

Mit Geo AI: Die Suche nach den „besten Nachbarn“

Das Geo AI Prognosemodell weist dann feingranular aus, welche Merkmale einen Standort zum Erfolg führen und in welchem Maße die jeweiligen Standortmerkmale zum Erfolg beitragen.  

Um ein Beispiel zu nennen: Die Ergebnisse einer aktuellen Fallstudie haben gezeigt, dass für einen Einzelhändler im Bereich Inneneinrichtung und Möbel der Faktor „Preis das wichtigste Clustermerkmal war. Die Marke profitiert besonders, wenn viele hochpreisige Geschäfte in der Nähe sind 

Vor diesem Hintergrund haben die Standortentscheider der Marke zusätzliche Kriterien bei der Suche nach einem profitablen Gebiet für die Eröffnung eines neuen Geschäfts zur Verfügung. Dabei liegt nun ein weiterer Fokus auf den „besten Nachbarn“ und somit der Art von Geschäften, die zum Erfolg des Unternehmens beitragen.  

Autorin:  Marta Fattorel ist Spatial Data Scientist bei Targomo. Nach ihrem Abschluss in Data Science an der Universität Trient kam sie zu Targomo nach Berlin, um den Einfluss der verschiedenen Standortfaktoren auf den stationären Umsatz der jeweiligen Marken zu untersuchen. 

Kommentare deaktiviert für Auswirkungen und Potenziale von Clustern im Einzelhandel

Gustoso Gruppe analysiert Standort-Potenziale dynamisch mit Targomo

Mai 12 2022 Published by under Der Blog

Analyseplattform TargomoLOOP unterstützt die Gustoso Gruppe bei der Expansion ihrer schnell wachsenden Restaurant-Marken

Die Gustoso Gruppe, einer der am schnellsten wachsenden Markengastronomie-Anbieter am Markt, setzt seinen Expansionskurs fort: Um effizient die jeweils besten Standorte für ihre Restaurantmarken Cotidiano, Ciao Bella, Ruff’s Burger und Otto’s Burger identifizieren zu können, baut das Unternehmen seit kurzem auf die Technologie des Location Intelligence Spezialisten Targomo.  Mit Hilfe dessen Plattform TargomoLOOP können die Gastronomieexperten in kürzester Zeit das Potenzial eines möglichen neuen Standorts hinsichtlich der Zielgruppen ihrer unterschiedlichen Restaurantmarken analysieren.

„Targomo hat uns gleich überzeugt. Wir können potenzielle Standorte mit dem interaktiven Tool viel effizienter und schneller beurteilen“, berichtet Andreas Reitz, Director Development & Expansion der Gustoso Gruppe. Nach einer kurzen Testphase setzen die Restaurant-Profis TargomoLOOP nun in ihrer täglichen Arbeit ein. Neben der effizienten Potenzialanalyse auf Basis von Daten zu Wettbewerbssituation, Demographie, Kaufkraft und Passantenfrequenzen ermöglicht die Plattform auch die strukturierte Bewertung von Points of Interest. Diese geben Aufschluss über Charakter und Besuchermagneten einer Gegend, wodurch sich der Wert der Passantenfrequenzen für das eigene Geschäft besser beurteilen lässt.

Standortpotenziale für unterschiedliche Restaurant-Marken verstehen

Jeden möglichen neuen Standort, von dem Gustoso erfährt, bewertet das Team um Andreas Reitz mit TargomoLOOP nach seinem jeweiligen Potenzial für die unterschiedlichen Restaurant-Marken der Gruppe. So gibt es Standorte, die sich zum Beispiel für den Better Burger Player Ruff’s Burger als ungeeignet erweisen, aber für das italienische Konzept Ciao Bella passen. Die unterschiedlichen Anforderungsprofile der verschiedenen Restaurant-Marken der Gruppe wurden ebenso wie die Kennzahlen der bestehenden Standorte so in TargomoLOOP hinterlegt, dass die Gastronomieexperten interaktiv mit der Plattform arbeiten können. Potenziale von Standorten können sie so in Echtzeit auf der Benutzeroberfläche beurteilen, ohne zunächst Reports erstellen zu müssen.

Gustoso Targomo screenshot

Mit TargomoLOOP erhält Gustoso sofortige Einblicke in das Potenzial von Standorten für seine Restaurantmarken und mögliche Kannibalisierungseffekte.

Mit Targomo kann die Gustoso Gruppe ihre Prozesse nun erheblich effizienter gestalten. „Zuvor haben wir alle relevanten Daten in ein riesiges Excel-Sheet eingepflegt“, berichtet Stefanie Langhans, Senior Manager Finance der Gustoso Gruppe, „das aber mit der Zeit so komplex wurde, dass detaillierte Analysen für jeden potenziellen Standort zu aufwendig wurden.“ Mit TargomoLOOP kann die Gustoso Gruppe nun wesentlich mehr Detailanalysen durchführen und sicherstellaen, dass sie nur noch solche Immobilien besichtigt, deren Standorte auch wirklich für eine oder mehrere ihrer Restaurant-Marken wirtschaftlich in Frage kommen. „Mit der Plattform können wir bestehende Unsicherheiten bei den Standort-Entscheidungen minimieren“, freut sich Stefanie Langhans.

Erfolge bestehender Restaurants replizieren

Besonders gut gefällt den Managern der Gustoso Gruppe, dass sie mit TargomoLOOP auch mögliche Kannibalisierungseffekte potenzieller neuer Standorte mit bestehenden Restaurants sehr präzise prognostizieren können. Doch die Gastronomie-Profis haben mit der Plattform noch mehr vor: In Zukunft soll TargomoLOOP auch aktiv Lagen vorschlagen, die geeignet sind, den Erfolg gut laufender bestehender Restaurants zu wiederholen.

Die Zusammenarbeit mit dem Team von Targomo loben die Manager der Gustoso Group explizit: „Das sind kluge Köpfe, die große Kompetenz mitbringen. Die gute Zusammenarbeit ist für uns sehr wertvoll“, sagt Andreas Reitz. So seien in gemeinsamen Workshops zum Beispiel die Rollen von Wettbewerb und Points of Interest deutlich geworden und damit die Kriterien für die Standortsuche optimiert worden. Für das Team der Gustoso Gruppe ist Targomo eine große Unterstützung dabei, die besten Standorte für die noch in diesem Jahr geplanten 14 neuen Restaurants zu finden und damit die Expansionsstrategie weiter zu verfolgen.

Über die Gustoso Gruppe

Die Gustoso Gruppe ist ein innovatives und schnell wachsendes Gastronomie-Unternehmen mit Sitz in München. Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 ist die Gruppe durch organisches und anorganisches Wachstum auf rund 75 Standorte deutschlandweit gewachsen. Zur Gruppe gehören die Marken Ciao Bella, Cotidiano, Ruff’s Burger und Otto’s Burger. Erklärtes Unternehmensziel ist es, eine der führenden Multi-Brand Gastronomie-Plattformen für die innovativsten und erfolgreichsten gastronomischen Konzepte in Europa zu werden.

Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie die Technologien von Targomo Restaurants und Handelsketten bei der Analyse von Standorten und der Prognose von Einnahmen oder Gästezahlen unterstützen? Kontaktieren Sie uns

Kommentare deaktiviert für Gustoso Gruppe analysiert Standort-Potenziale dynamisch mit Targomo

7 Fehler, die Sie bei der Wahl eines neuen Geschäftsstandorts vermeiden sollten

Feb. 04 2022 Published by under Der Blog

Die Entscheidung für oder gegen einen Geschäftsstandort ist eine wichtigeAufgabe – ganz gleich, ob es sich um Ihr erstes Geschäft oder eines von vielen handelt.

Das alte Sprichwort “Wer sich nicht vorbereitet, bereitet sich auf das Scheitern vor” war noch nie so treffend wie bei der Wahl des richtigen Standorts für das nächste Geschäft. Angesichts der vielen Standortfaktoren und Trends, die es zu berücksichtigen gilt, sowie der Pandemie, die zu einem veränderten Einkaufsverhalten der Menschen führt, ist eine gründliche Recherche unerlässlich. Dabei sollten Sie folgende sieben Fehler auf jeden Fall vermeiden:

1. Kannibalisierung nicht berücksichtigen

Auch wenn es wirtschaftlich sehr sinnvoll ist, das stationäres Geschäft auf mehr Standorte auszuweiten, sollten Sie unbedingt eine mögliche Kannibalisierung im Auge behalten.

Im ersten Quartal 2018 litt Starbucks – die beliebte Kaffeekette mit einer Filiale an jeder Ecke – unter Marktsättigung. Angesichts der großen Anzahl an Filialen und des wachsenden Marktes an Wettbewerbern fiel die Aktie um 11,38 %, während der Gesamtmarkt um 4,1 % zulegte. Infolgedessen begann das Unternehmen mit der Schließung von Geschäften in den Vereinigten Staaten.

Natürlich ist ein gesunder Wettbewerb für jedes Unternehmen von Vorteil, aber im Einzelhandel kommt es zu einer Kannibalisierung, wenn nahe beieinander liegende Filialen derselben Kette miteinander um die gleichen Kunden konkurrieren.

Das Gleiche gilt auch für konkurrierende Unternehmen. Wenn zu viele ähnliche Geschäfte im gleichen Einzugsgebiet angesiedelt sind, wird die Kundenloyalität und -präferenz ein Geschäft gegenüber einem anderen bevorzugen. Ein Überangebot an Standorten führt auch zu höheren Betriebskosten, wie Starbucks zu seinem Leidwesen feststellen musste.

Screenshot TargomoLOOP - Cannibalization

Technischen Lösungen wie TargomoLOOP geben Ihnen ein genaueres Bild von Einzugsgebieten und potenziellen Überschneidungen. So können Sie mögliche Kannibalisierungeffekte sichtbar machen, quantifizieren und schlussendlich vermeiden.

Bevor Sie sich also für einen Standort entscheiden, prüfen Sie, wie sich Ihre Filialen gegenseitig beeinflussen. Mit einer guten Technologielösung können die Nutzer sofort sehen, ob und wie viele potenzielle Kunden die neue Filiale den bestehenden Geschäften in derselben Gegend “wegnehmen” würde. Sie können auch sehen, wie viele Kunden sie potenziell von konkurrierenden Geschäften in der Nähe gewinnen könnten und wie sich der neue Standort eines Wettbewerbers auf das Einzugsgebiet ihrer Einzelhandelsgeschäfte auswirken könnte.

2. Die Konkurrenz nicht kennen

1920 stellte der amerikanische Mathematiker Harold Hotelling eine Theorie auf, die er Hotelling’s Model of Spatial Competition nannte. Sein Modell zeigt, dass im Wettbewerb um Standorte jedes Unternehmen den “zentralen Punkt” anstrebt, da dies der strategisch günstigste Ort ist, um möglichst vielen Kunden nahe zu sein. Da aber jedes Unternehmen letztlich die gleichen Absichten verfolgt, konzentrieren sich die Geschäfte um denselben Standort und konkurrieren schließlich miteinander.

Um diese Theorie in die Praxis umzusetzen, führte Marc Smookler, ein US-amerikanischer Einzelhandelsexperte, im Jahr 2015 eine Studie in Austin, Texas, durch. Er kam zu dem Ergebnis, dass CVS- und Walgreens-Apotheken im Durchschnitt nur 1,5 km voneinander entfernt sind, während Walmart und HEB (eine Lebensmittelkette) 1 km voneinander entfernt sind.

Manchmal wird man also von einem Gebiet angezogen, weil dort der Markt ist. Aber Sie sollten auch wissen, wer Ihre Konkurrenten sind, worauf sie sich spezialisiert haben, was ihr Alleinstellungsmerkmal ist und inwiefern Ihr Geschäft ähnlich oder anders ist. Und vor allem: wo sie ansässig sind. Denn das gibt Ihnen die Möglichkeit, “weiße Flecken” mit dem größten Marktpotenzial zu identifizieren.

3. Nicht auf komplementäre Geschäfte achten

Wir alle kennen das Konzept von Einkaufszentren, eine besondere Form sind die sogenannten Fachmarktzentren: ein Einkaufsgebiet außerhalb der Stadt, das durch einen zentralen Parkplatz und eine Reihe von Geschäften oder großen Läden gekennzeichnet ist, die sich aneinanderreihen. Im Laufe der Zeit und insbesondere während der Pandemie haben diese Gebiete besser abgeschnitten als die in den Innenstädten.

Laut JPMorgan “hatte die Pandemie große Auswirkungen auf Einzelhändler in Stadtzentren, die stark von Büroangestellten und Tourismus abhängig sind. Dienstleistungsorientierte Einkaufszentren in dicht besiedelten städtischen und vorstädtischen Vierteln haben sich jedoch in den Jahren 2020 und 2021 gut entwickelt. Diese Immobilien haben sich unabhängig von den Marktbedingungen durchweg gut entwickelt.”

Dieses Erfolgsrezept beruht darauf, dass andere Geschäfte in der Nähe nicht als potenzielle Konkurrenten betrachtet werden, sondern als Chance, den richtigen Zielmarkt an den Standort zu locken.

Komplementäre Geschäfte bieten Produkte an, die mit den eigenen verwandt sind oder diese ergänzen: eine Drogerie neben einem Supermarkt, eine Apotheke in der Nähe einer Arztpraxis, eine Bar in der Nähe eines Restaurants in der Nähe eines Hotels, ein Sportgeschäft in der Nähe eines Fitnessstudios, ein Tierbedarfsgeschäft in der Nähe eines Tierarztes, ein Café neben einer Bäckerei.

Kürzlich befragten wir einen Expansionsmanager, der sagte: “Für meinen Kunden, der Schließfächer für die Aufbewahrung von Wertsachen vermietet, habe ich analysiert, wie viele Banken sich in der Nähe eines potenziellen neuen Standorts befinden”.

Wenn Sie also auf der Suche nach dem idealen Standort für Ihr Geschäft sind, sollten Sie auch analysieren, welche anderen Geschäfte in der Umgebung Ihr Angebot ergänzen und für Ihr Geschäft von Vorteil sind.

4. Missverstehen, wie Kunden zu Ihrem Geschäft kommen

Es ist wichtig zu verstehen, wie die Menschen zu Ihrem Geschäft kommen. Befinden Sie sich mitten in einer Stadt, in der Parkplätze Mangelware sind? Sind Sie außerhalb der Stadt und weit entfernt von öffentlichen Verkehrsmitteln? Müssen Kunden für das Parken in der Nähe Ihres Geschäfts bezahlen? Verkaufen Sie große, sperrige Artikel, die ein Auto erfordern?

Es ist wichtig, nicht zu überschätzen, wie viele Kunden mit dem Auto zu Ihrem Geschäft kommen, und folglich zu unterschätzen, wie viele Kunden öffentliche Verkehrsmittel oder andere Formen der Mobilität nutzen.

Eine kürzlich in Berlin durchgeführte Studie hat ergeben, dass Einzelhändler häufig den Fehler begehen, die Anzahl der Personen, die mit dem Auto zum Einkaufen fahren, zu überschätzen.

In der Studie wurden 145 Händler befragt, wie ihrer Meinung nach die Kunden zu ihren Geschäften kommen, und die Antworten mit denen von 2.019 Kunden in zwei Berliner Einkaufsstraßen angeglichen. Das Ergebnis war, dass die Ladenbesitzer die Entfernung, die die Kunden zurücklegen, um ihr Geschäft zu besuchen, überschätzten.

“Mehr als die Hälfte (51,2 %) der Kunden wohnte weniger als einen Kilometer von der Einkaufsstraße entfernt. Im Gegensatz dazu schätzten die Händler, dass im Durchschnitt nur 12,6 % der Kunden in dieser Entfernung wohnen.” Diese Ergebnisse scheinen eine große Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Händler über die Mobilitätsmuster der Kunden und der tatsächlichen Realität aufzuzeigen. Darüber zeigt die Studie, dass die Händler falsch einschätzen, mit welchen Verkehrmitteln die Kunden zu ihren Geschäften kommen. Die unterschätzen die öffentlichen Verkehrsmittel und überbewerten die Nutzung des Autos.

“Während nur 6,6 % der Kunden mit dem Auto anreisten, schätzten die Händler, dass im Durchschnitt 21,6 % ihrer Kunden dieses Verkehrsmittel nutzten – eine Diskrepanz von 15 %”, heißt es in dem Bericht. “Außerdem unterschätzen sie die Nutzung von Verkehrsmitteln, Fußgängern und Fahrrädern um 8,1 %, 6,2 % bzw. 3 %.

Bevor Sie sich für einen Standort entscheiden, sollten Sie ihn also auf seine Erreichbarkeit prüfen und dabei verschiedene Verkehrsmittel wie Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und öffentliche Verkehrsmittel berücksichtigen.

5. Passantenfrequnzen falsch einschätzen

Die Passantenströme sind eines der wichtigsten Merkmale des Einzelhandels. Im einfachsten Fall bedeuten sie die Anzahl der von Menschen, die sich in einer Gegend aufhalten. Sie ist eine der wichtigsten Kennzahlen für Einzelhändler, da die Fußgängeraktivität in der Nähe eines Geschäfts die Verkaufszahlen beeinflusst und die Wahrscheinlichkeit von Spontankäufen oder “Impulskäufen” erhöht.

Wenn Sie sich also für einen Standort für Ihr neues Geschäft entscheiden und von Spontankäufen oder -besuchen profitieren möchten, sollten Sie sich diese Zahl genauer ansehen. Aber Vorsicht: Oft reicht eine allgemeine Zahl nicht aus. Berücksichtigen Sie auch, ob es Schwankungen im Tagesverlauf gibt und wie sich der Passantenverkehr an Wochenenden im Vergleich zu Wochentagen verhält.

Darüber hinaus sollten Sie auch prüfen, wodurch der Verkehr verursacht wird. Werden Fahrzeugdaten einbezogen oder werden nur Fußgänger gezählt? Nur weil ein Standort eine hohe Frequenz aufweist, heißt das nicht, dass die Leute Zeit für einen spontanen Besuch in Ihrem Geschäft haben. Daher sollte der Fußgängerverkehr nur Besucher zählen, die sich mindestens eine gewisse Zeit in der Gegend aufhalten und sich nicht nur auf der Durchreise befinden.

6. Demografische Gegebenheiten nicht beachten

Die Passantenfrequenz ist zwar wichtig, aber nicht das einzige Kriterium. Während der Pandemie-Sperrungen gingen die Passantenströme in einigen Gegenden deutlich zurück, da die Menschen aufgrund der Reisebeschränkungen lieber in der Nähe ihres Wohnorts einkauften. Plötzlich wurde das hyperlokale Einkaufen populär.

Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, die demografischen Gegebenheiten in der Nähe zu kennen, z. B. die durchschnittliche Haushaltsgröße und die Zahl der dort lebenden Kinder. Wenn Sie das Einzugsgebiet genau kennen, erfahren Sie, wie viele potenzielle Kunden Ihren Standort erreichen können. So können Sie gut einschätzen, ob der Standort attraktiv ist oder nicht und ob er Ihre Zielkunden ansprechen wird.

7. Zielgruppen nicht identifizieren und orten

Als Unternehmer haben Sie wahrscheinlich eine Vorstellung davon, wer Ihr Zielkunde ist. Aber es ist nicht so einfach, sie zu definieren und zu lokalisieren. Welches Problem versucht Ihr Unternehmen für sie zu lösen? Welchen Nutzen bietet Ihr Produkt? Bedienen Sie eine bestimmte Marktnische, und gibt es in Ihrem Einzugsgebiet genügend potenzielle Kunden? Welche anderen Unternehmen in der Nähe bieten das gleiche oder ein ähnliches Produkt oder eine ähnliche Dienstleistung wie Sie an? Laut Marketing Donut “hängt erfolgreiches Marketing davon ab, dass Sie Ihren Zielmarkt verstehen. An wen verkaufen Sie? Warum sollten sie Ihr Produkt kaufen? Was haben sie davon?”

In einem Blog auf WordStream sagte der Autor Dan Shewan: “Wenn Sie ein kleines Unternehmen führen, haben Sie vielleicht eine Vorstellung von Ihrem Zielmarkt. Eine vage Vorstellung reicht jedoch nicht aus, um in der heutigen rücksichtslosen Geschäftswelt zu bestehen. Ohne detaillierte Kenntnisse Ihres Zielmarktes könnten Sie Aufträge an Ihre Konkurrenten verlieren oder Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung verpassen.

Letztlich ist der richtige Standort der Ort, an dem Ihr Zielkunde zu Besuch ist oder lebt. Mit leistungsstarken Standortinformationen können Sie die Tür zu überzeugenden Erkenntnissen öffnen, die den Unterschied zwischen geschäftlichem Erfolg und Misserfolg ausmachen können. Mit TargomoLOOP können Sie Daten wie Altersgruppen der Bevölkerung, Haushaltsgröße, Kaufkraft und vieles mehr analysieren, damit Sie verstehen, wie Sie Ihre Zielgruppe finden und erreichen können.

Kommentare deaktiviert für 7 Fehler, die Sie bei der Wahl eines neuen Geschäftsstandorts vermeiden sollten

McDonald‘s setzt auf Location Intelligence von Targomo

Jan. 18 2022 Published by under Der Blog

Expansion möchte gut geplant sein, und genau das macht McDonald‘s Deutschland künftig mit Targomo als neuem Partner. Das Location Intelligence Startup konnte den Burger-Gigant von der eingesetzten Technologie und der gesammelten Expertise überzeugen und als neuen Kunden gewinnen. McDonald’s setzt die Plattform TargomoLOOP ein, um neue Restaurantstandorte in Deutschland zu planen.

„TargomoLOOP wird uns künftig die Bewertung neuer Restaurantstandorte hinsichtlich des relevanten Einzugsgebiets deutlich erleichtern“, berichtet Andreas Weber, Head of Real Estate bei McDonald‘s Deutschland. „Die fundierte Datengrundlage und die intuitive Bedienung waren dabei ausschlaggebende Faktoren zugunsten einer Entscheidung für TargomoLOOP.“

„Wir sind stolz, McDonald’s bei ihrer Deutschlandexpansion zu unterstützen“, sagt Niklas Gossel, Head of Enterprise Sales bei Targomo. „Unsere Analyse-Plattform ist dafür entwickelt, Unternehmen mit großen Filialnetzen eine verlässliche datenbasierte Entscheidungsgrundlage zu liefern. Standorte tragen entscheidend zur Wertschöpfung bei, sind jedoch auch mit hohen Investitionen verbunden. Wir können mit unserer Technologie Risiken von Fehlentscheidungen deutlich reduzieren und die Wertschaffung der physischen Standorte stärken.“

McDonald’s bewirtet in rund 1.450 Restaurants in Deutschland täglich etwa 1,6 Millionen Gäste und ist damit Marktführer und größter Arbeitgeber im Bereich der Systemgastronomie,

Interessierte können sich hier anmelden, um TargomoLOOP kostenlos zu testen.

Kommentare deaktiviert für McDonald‘s setzt auf Location Intelligence von Targomo

Wie Expansionsmanager helfen, den perfekten Standort zu finden

Jan. 06 2022 Published by under Der Blog

Die Wahl des richtigen Einzelhandelsstandorts passiert nicht zufällig. Bei so vielen zu berücksichtigenden Faktoren, von der Standortsuche bis zur Kundenanalyse, kann ein Expansionsmanager die treibende Kraft sein, die hilft, den perfekten Standort zu finden.

Als Einzelhandelsexperten verfügen Expansionsmanager über die Branchenkontakte, das Fachwissen und die Technologie, um Geschäftsinhaber bei der Entscheidung zu unterstützen, wo sie ihr Geschäft ansiedeln werden soll – ganz gleich, ob es sich um ihren ersten oder nächsten Laden handelt. Sie kümmern sich ebenso um Vertragsverhandlungen und können Einzelhändlern umfassende schlüsselfertige Lösungen bieten, die sich an den Bedürfnissen ihres Unternehmens orientiert.

Um die Arbeit eines Expansionsmanagers näher zu beleuchten und herauszufinden, wie sie die besten Standorte für ihre Kunden ermitteln, sprachen wir mit Samuel Vogel, Inhaber der Einzelhandels- und Immobilienberatung The Bird.

Was macht ein Expansionsmanager für den Einzelhandel?

“Ich arbeite im Bereich der Immobiliensuche”, erklärt Samuel Vogel. “Ich finde die richtigen Einzelhandelsobjekte. Zudem prüfe ich die technischen Spezifikationen eines Gebäudes und mache eine vollständige Standortanalyse. Ich kümmere mich auch um die Erweiterung des Filialnetzes. Eigentlich alles, bis zur Schlüsselübergabe.”

Für Expansionsmanager ist es wichtig, die Kunden seiner Kunden zu kennen. So lautet Samuels erste Frage immer “Wer ist Ihr Kunde?“. Das ist entscheidend, um den Ladenbesitzern gezielt dabei zu helfen, Ihre Einzelhandelsziele zu erreichen.

Samuel Vogel berät Kunden wie den Mall-Betreiber Unibail-Rodamco-Westfield und das Tresorfachunternehmen Trisor. Er hat für mehrere andere Einzelhändler gearbeitet, darunter VIU Eyewear und die Bäckereikette Zeit für Brot.

 

Als Beispiel nennt Samuel seinen Kunden Trisor, der Schließfächer an Personen vermietet, die ihre Wertsachen außer Haus aufbewahren wollen. “Bei dieser Dienstleistung steht das Gefühl der Sicherheit im Vordergrund, denn es geht um Schließfächer. So sollten die Standorte 24 Stunden am Tag erreichbar sein und über gute Parkmöglichkeiten verfügen. Außerdem möchte man wissen, wo es eine hohe Dichte an potenziellen Kunden gibt, wie hoch ihr Einkommen ist und welche Art von Produkten sie kaufen. Das hilft mir, die optimalen Standorte zu finden”, sagt Samuel.

“Je mehr Fragen man über die Kunden stellt, desto näher kommt man den optimalen Standorten, und je mehr man ihre Bedürfnisse erfasst, desto einfacher ist es, den richtigen Standort zu finden.”

Das Gebäude und sein Standort

Was ein Einzelhändler verkauft und wie er es verkauft, ist ein weiterer wichtiger Faktor – egal ob Produkt oder Dienstleistung. Unternehmen wie Juweliere profitieren von einer hochwertigen Fassade, um das Gefühl von Luxus zu vermitteln. Fitnessketten wiederum profizieren von einer soliden Struktur, die schwere Fitnessgeräte tragen kann, während ein Restaurant ein akzeptables Niveau an Schalldämmung und Belüftung anstreben würde.

Bei einem Unternehmen wie Trisor sind die Schließfächer so schwer, dass Gebäude benötigt werden, die dieses Gewicht tragen können. Auch sollte die Fassade des Hauses den Kunden ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, schließlich möchten sie Goldbarren oder andere Wertsachen dort hinterlegen.

“Ein Besuch vor Ort ist ein entscheidender Faktor”, erklärt Samuel. “Ich muss das Gebäude sehen und ein Gefühl für den Ort entwickeln. Ein Bild in einer Broschüre kann perfekt sein, aber wenn etwas in der Nähe des Ortes nicht zur Marke und zum Produkt passt, kann das Gebäude von der Liste gestrichen werden.”

Der Umgang mit dem Vermieter

Die Bedürfnisse der Kunden und das Image der Marke bestimmen die Anforderungen, die ein Standort erfüllen sollte. Samuel nutzt diese Liste, um bei seinem Netzwerk von Immobilienmaklern passende Optionen anzufragen und eine Vorauswahl geeigneter Standorte zu treffen. Wenn eine Einzelhandelsfläche in Frage kommt, führt er immer auch eine persönliche Besichtigung durch.

“Eine der wichtigsten Aufgaben eines Expansionsmanagers ist es, der Agentur oder dem Eigentümer, die mit dem Produkt vielleicht nicht vertraut sind, klar zu erklären, wonach wir suchen”, sagt Samuel. “Der Vermieter möchte einen zuverlässigen Mieter mit langfristigen Plänen. Deshalb ist es wichtig, dem Vermieter das Geschäft des Einzelhändlers gut zu erklären. Wenn er das Produkt nicht versteht, wird er mich nicht als Mieter akzeptieren.”

Sobald Samuel die Immobilienangebote erhalten hat, ordnet er sie nach den Bedürfnissen des Einzelhändlers und natürlich seiner Kunden ein.

Die Rolle der Technologie

Wissen ist Macht, und wenn es um den Einzelhandel geht, sind genaue georeferenzierte Informationen und Standortdaten von entscheidender Bedeutung, von der Demografie potenzieller Kunden bis hin zur Passantenfrequenz, wie Samuel erklärt.

“Erst nehme ich eine Makroperspektive ein: Ich schaue mir das ganze Land und die Städte an, die für meinen Kunden in Frage kommen. Wenn es sich um ein neues Unternehmen handelt, das einen Standort eröffnet, habe ich sozusagen noch eine ‘leere’ Karte. Der logische Schritt besteht darin, sich die städtischen Gebiete und Großstädte anzusehen und zu prüfen, wo das größte Potenzial besteht. Wenn ich dann bestimmte Standorte identifiziert habe, untersuche ich diese mit Hilfe von Standortdaten, um festzustellen, ob der Standort wirklich gut zu meinem Kunden und dessen Produkt passt.

“Bei Trisor habe ich zum Beispiel analysiert, wie viele Banken sich in der Umgebung eines potenziellen neuen Standorts befinden und vor allem, wie viele Schließfächer dort wahrscheinlich angeboten werden. Genaue Zahlen können wir nicht nennen, aber ich kann eine Analyse erstellen, um Angebot und Nachfrage abzuschätzen. Dazu habe ich die Technologie von Targomo verwendet.”

Mit Targomo konnte Samuel sehen, wie viele Banken und Goldgeschäfte es in diesem Gebiet gab, so dass er eine Angebots- und Nachfrageanalyse durchführen konnte, um festzustellen, ob es einen Bedarf für diese Dienstleistung gibt. “Das Spannende an Targomos Analyseplattform ist, dass es mir erlaubt, externe Daten mit internen Daten zu kombinieren”, sagt er. “Je mehr standortbezogene Daten ich in der Plattform TargomoLOOP habe, desto genauer wird die Analyse. Je mehr ich über mein Geschäft weiß, desto besser kann ich mich auf dem Markt positionieren. TargomoLOOP ermöglicht es, verschiedene Standorte auf der Grundlage von Daten und Fakten wissenschaftlich zu vergleichen.”

Testen Sie TargomoLOOP kostenlos und erfahren Sie, wie Technologie Einzelhändler bei der Standortwahl und Expansion unterstützt: Jetzt für Free Trial anmelden.

Kommentare deaktiviert für Wie Expansionsmanager helfen, den perfekten Standort zu finden

Aufstieg der ‘Ghost Kitchens ’: Wie Huuva Essenslieferungen für alle verbessern will

Dez. 01 2021 Published by under Der Blog

Finnish Startup Huuva offers shared ghost kitchens

Huuva bietet “Ghost Kitchens” für mehrere Restaurantmarken unter einem Dach an.

Es ist 11 Uhr und ein weiteres Online-Meeting steht an. Der Kühlschrank ist leer, der Partner steckt ebenfalls in einem Call vom Homeoffice aus. Nur: Wie kommt man nun zum Mittagessen?

Viele Menschen entscheiden sich heute dafür, schnell etwas zu bestellen – eine mittlerweile gangbare Option, die nicht mehr nur besonderen Anlässen vorbehalten ist. Zuletzt hat Covid-19 der Branche einen erheblichen Aufschwung beschert, und das Geschäft boomt. Doch der Lieferservice ist nicht mehr nur ein “Nebenprodukt” eines ansässigen Restaurants. Vielmehr verbreiten sich neue Geschäftsmodelle, die oft gar keine Restaurantflächen mehr bedürfen. Diese „Ghost Kitchens“ stellen daher ganz andere Anforderungen an Standortwahl und Expansion, als bisher für die Gastronomie üblich.

Wir haben mit einem der wohl spannendsten Startups gesprochen, das den Markt revolutionieren will: Huuva will von Helsinki aus die Welt erobern. Der Expansionsmanager Luukas Castrén erzählt uns, wie.

 

Luukas, was genau ist das Geschäftsmodell von Huuva?

Huuva bietet einen Komplettservice für Restaurants, die expandieren und ihr Geschäft ausbauen wollen. Wir verwalten Liefer- und Takeaway-Küchen, die von unserer eigenen Software und Technologie unterstützt werden. Unsere Partner-Restaurants zahlen uns eine Provision, in der die Liefer- und Mietkosten bereits enthalten sind.

Das klingt wie ein Shared-Kitchen-Modell?

Teilweise. Im Allgemeinen erhalten die Restaurantmarken ihre eigene Teil-Küche. Was gemeinsam genutzt wird, ist die Disposition. Huuva stellt einen Küchenmanager zur Verfügung, der den Restaurants beim Verpacken und Verteilen der Speisen an die Lieferkuriere hilft. Dieser Vorgang wird durch unsere Technologie unterstützt.

Was ist das Besondere an Huuva im Vergleich zu anderen Ghost-Kitchen-Unternehmen?

Wir arbeiten daran, die Essenslieferung für alle Beteiligten angenehmer, bequemer und profitabler zu machen: für die Verbraucher, die Restaurants und die Lieferpartner. Für die Verbraucher bringen wir Spitzenrestaurants auf ihre präferierte Lieferplattform. Wenn sie auf einer Plattform bestellen – sei es UberEats, FoodPanda oder was auch immer – können sie Gerichte von verschiedenen Restaurants in einer einzigen Lieferung kombinieren. Man kann sich das so vorstellen, als hätte man einen Food Court in seiner Tasche. Außerdem können sich unsere Kunden auf warme Mahlzeiten und hervorragende Qualität verlassen, da die Küchen für die Lieferung optimiert sind. Aus Sicht der Restaurants ist unser Modell eine risikoarme und kostengünstige Möglichkeit zu wachsen. Huuva verlangt keine mehrjährigen Mietverträge, wir verlangen keine umfangreichen Vorab-Renovierungen oder andere Investitionskosten, und wir kümmern uns um die Regularien und Bürokratie, die mit der Einrichtung einer neuen Küche einhergehen. Mit uns können Restaurants innerhalb weniger Tage mit dem Kochen beginnen und neue Märkte erschließen. Was die Lieferdienste betrifft, so sind wir in der Lage, ihre KPIs zu verbessern und ihre Plattformen um ein hochwertiges Restaurantangebot zu erweitern.

Das Finnische Startup Huuva will das Geschäft mit Essenslieferungen für Verbraucher, Kunden und Lieferdienste verbessern.

Wie sieht eine Küche aus, die für den Lieferservice optimiert ist?

Die Optimierung beginnt bereits bei der Auswahl des Standortes. Wir wählen Standorte, die ein hohes Lieferaufkommen unterstützen, da sie stark von Kurieren auf Fahrrädern und Rollern frequentiert werden. Außerdem planen wir ein Layout, das die Anzahl der Schritte in der Küche auf ein Minimum reduziert. Abgesehen von den physischen Aspekten der Küche hilft unsere Software den verschiedenen Restaurantmarken, ihre Kochvorgänge unter einem Dach zu planen, so dass die Bestellungen mehrerer Anbieter zum richtigen Zeitpunkt erledigt werden. Auf diese Weise ersparen wir den Köchen die mühsame Organisationsarbeit.

Wie reagieren die Restaurants auf Ihr Angebot?

Die Restaurants standen und stehen während Covid-19 und den Lock Downs vor enormen Herausforderungen. Außerdem stellen wir fest, dass sich die Ansprüche und Trends der Verbraucher schnell ändern, insbesondere bei den jüngeren Generationen in den Großstädten. Auch die Restaurantbesitzer sehen diesen Wandel. Wie bei Startups überleben viele Restaurantmarken nicht länger als 5 Jahre, so dass man ständig innovativ sein und sich idealerweise von der Masse abheben muss. Wir sehen, dass der Cloud-Kitchen-Ansatz ambitionierten Restaurantbesitzern bei der Bewältigung all dieser Herausforderungen helfen kann und sie bei der schnellen Konzeptentwicklung und -erprobung unterstützt, während sie sich gleichzeitig um die Entwicklung ihrer Marke kümmern können.

Wie entscheidest du als Expansionsleiter von Huuva, wohin sich das Unternehmen entwickeln soll?

Wir haben sehr ehrgeizige Wachstumspläne für die kommenden Jahre. Natürlich haben wir in unserem Heimatland Finnland begonnen, aber wir expandieren bereits ins Ausland. Wir wollen in den schnelllebigen Märkten präsent sein, in denen es schon heute genügend Volumen im Liefergeschäft und eine aufregende, lebendige Lebensmittel- und Restaurantszene gibt. Einer der schönsten Aspekte unseres Jobs ist es, sich in die Nachbarschaften, Städte und länderspezifischen Verbrauchertrends einzuarbeiten und zu planen, wie Huuva dort hineinpassen könnte. 

Luukas Castren is Head of Expansion at Huuva

Als Expansionsleiter plant Luukas Castren, wo Huuva seine neuen Ghost Kitchens eröffnen wird.

Könntest du ein Beispiel dafür geben, wie sich diese Trends geografisch unterscheiden?

Für uns ist es wichtig, herauszufinden, wie verbreitet das Konzept der Essenslieferung in den einzelnen Märkten ist. In den nordischen Ländern bestellt ein Verbraucher im Durchschnitt zweimal pro Monat eine Mahlzeit. In Griechenland hingegen sind es durchschnittlich 15. Und in Mitteleuropa liegt die Zahl irgendwo dazwischen. Und die Konsummuster können sehr unterschiedlich sein. Indisch ist zum Beispiel in London und im gesamten Vereinigten Königreich sehr beliebt, während es in den mitteleuropäischen Ländern nicht ganz so nachgefragt ist. Aber es gibt auch Unterschiede von Stadt zu Stadt und sogar von Stadtviertel zu Stadtviertel.

Welche Strategie verfolgst du bei der Erschließung neuer Märkte?

Wir haben zwei Ansätze: Der erste besteht darin, Spitzenrestaurants in unterversorgte Stadtteile zu bringen. Wir sind der Meinung, dass die trendigsten und angesagtesten Restaurants nicht das Privileg von Stadtzentren oder bestimmten Hot Spots sein sollten. Wir wollen sie in Gegenden bringen, in denen wir eine Kundennachfrage sehen, die derzeit nicht durch das bestehende Restaurantangebot gedeckt wird. Der zweite Ansatz besteht darin, in diesen Stadtzentren und Hotspots zu arbeiten, indem wir den dortigen Restaurants helfen, ihr Liefergeschäft von ihrer stationären Küche zu trennen. Wenn der Speisesaal voll ist, stoßen die stationären Küchen schnell an ihre Kapazitätsgrenze, wodurch ihnen potenzielle Einnahmen entgehen.

Wie beurteilst du das Potenzial neuer Standorte?

Wir machen unsere eigenen detaillierten Standortanalyse mit der Plattform TargomoLOOP. Sie liefert uns alle relevanten soziodemografischen Daten, die für das Verständnis verschiedener möglicher Lieferzonen entscheidend sind. In Kombination mit den Analysefunktionen ermöglicht uns das Tool, neue geografische Gebiete zu erkunden und Standorte objektiv zu vergleichen. Der zweite Schritt besteht dann darin, zu bewerten, wie der potenzielle Standort unsere Layout- und Betriebsanforderungen unterstützt.

Wohin wird sich der Markt der Essenslieferungen deiner Meinung nach in den nächsten Jahren entwickeln?

McKinsey & Company hat im September 2021 eine aktuelle und treffende Analyse veröffentlicht, die deutlich macht, dass das Gaststättengewerbe jetzt und in Zukunft neue Geschäfts- und Betriebsmodelle benötigt. Im Bereich der Cloud-Kitchens gibt es bereits verschiedene Modelle, von virtuellen Restaurantmarken über die Optimierung der Nutzung bestehender Restaurantküchen bis hin zu einfachen Küchenmietmodellen. Wir bei Huuva sind der Meinung, dass man die Herausforderungen aller Beteiligten in der Restaurant- und Essenslieferungsbranche berücksichtigen muss, um echte, nachhaltige Veränderungen und Wachstum zu erzielen. Nichts ist so sicher wie der Wandel, und wir bei Huuva setzen uns dafür ein, das Erlebnis für die Verbraucher zu verbessern und Restaurants sowie Lieferanten in die Lage zu versetzen, ihr Geschäft nachhaltig zu verbessern.

Vielen Dank für das Interview!

 

Wenn Sie TargomoLOOP nutzen möchten, um Ihr Standortnetzwerk zu erweitern oder Lieferzonen zu planen, erfahren Sie mehr über die Location Intelligence Plattform oder buchen Sie direkt Ihre Demo!

Kommentare deaktiviert für Aufstieg der ‘Ghost Kitchens ’: Wie Huuva Essenslieferungen für alle verbessern will