Lissabon, 18. September 2023: CASAFARI, Europa’s führende Plattform für Marktdaten, gibt heute die Übernahme von Targomobekannt. Die Akquisition stärkt CASAFARI’s Marktposition als führendes Proptech-Unternehmenund als innovativer Datenanbieter, durch die Integration von Targomo’s Lösungsportfolio. Im Kern können Immobilienentscheider mit den Tools fundierte Standortanalysen durchführen und akkurate Umsatzprognosengenerieren, um bessere Investitionsentscheidungen bei der Planung neuer Filialstandorte zu treffen.
Das Berliner Unternehmen Targomo hat eine KI-basierte Software entwickelt, welche die Qualität von Standorten für verschiedene Anwendungsfälle bewertet (z.B. Expansion) und standortspezifische Umsatzprognosen erstellt. Die intuitive Software-as-a-Service Plattform Targomo LOOP ermöglicht es Unternehmen, die besten Standorte für das jeweilige Geschäftsmodell zu finden und Filialnetzwerke zu optimieren, um so die Profitabilität zu steigern. Targomo bietet darüber hinaus eine leistungsstarke API mit denen Unternehmen Zugang zu standortbasierten Daten, Qualitätsanalysen und Erreichbarkeitsberechnungen bekommen.
Die Transaktion ermöglicht einzigartige Synergien: CASAFARI erweitert die Immobiliensuche/-analyse mit Location Intelligence und Targomo erhält Zugang zu umfassenden Immobiliendaten, welche in die Software und Analysen integriert werden. Die Kunden von Targomo profitieren zukünftig vom direkten Zugriff auf CASAFARI’s proprietäre Immobiliendatenbank in Europa. CASAFARI-Kunden können neben umfassenden Immobilienmarktdaten, auch fundierte Standortanalysen einsetzen und so unternehmerische Wettbewerbsvorteile zu generieren. Die Symbiose adressiert ein entscheidendes Problem für beide Kundengruppen, sowohl im Gewerbe- als auch im Wohnimmobiliensektor, welches durch den Zusammenschluss besser bearbeitet werden kann. Durch holistische Immobiliendaten und KI-gestützte Analysen, werden Immobilientransaktion besser bewertbar und erheblich beschleunigt.
Vorteile und Wachstumspotentiale für beide Unternehmen
Targomo hat seit Gründung rund 10 Millionen Euro erhalten, um die Entwicklung der Technologie und die Innovationsführerschaft voranzutreiben. Im Rahmen der Übernahme arbeitet das bestehende Team von Targomo weiterhin in wichtigen strategischen Rollen aus von seinem Berliner Hauptsitz.
Die Vereinbarung zwischen Targomo und CASAFARI bringt für beide Unternehmen erhebliche Vorteile und Wachstumspotentiale, da Targomo seinen Kundenstamm in den CASAFARI Kernmärkten (Spanien, Portugal, Frankreich und Italien) erweitert, während CASAFARI’s mehr als 50.000 Immobilienkunden in Südeuropa, Zugriff auf Standortanalysen und die KI-basierten Umsatzprognosen von Targomo erhalten.
Partnerschaft für leistungsstarke, ganzheitliche KI-Lösung
„Targomo‘sLocation Intelligence schließt eine Datentransparenzlücke und hilft CASAFARI-Kunden, Immobilienmaklern, und Investoren, Neugeschäfte zu generieren und Transaktionen erheblich zu beschleunigen. CASAFARI hingegen eröffnet Targomo-Kunden Zugang zum gesamten Immobilienmarkt. Diese Partnerschaft ermöglicht Unternehmen jeder Größe, Immobilientransaktionen am idealen Standort und zum besten Preis abzuschließen.“ Nils Henning, CEO von CASAFARI. „Targomo’s Lösungen für datenbasierte Standortanalyseermöglichen Anwendern bessere Investitionsentscheidungen und Casafari-Daten zeigen dazu alle Immobilienangebote auf dem Markt einschließlich der Objekthistorie. Gemeinsam bieten wir die leistungsstärkste End-to-End-Immobilienlösung.“ Henning Hollburg, Gründer und Geschäftsführer von Targomo.
CASAFARI und Targomohaben die gemeinsame Vision, dass Immobilienunternehmen und Filialistenin der heutigen datengetriebenen Welt erfolgreicher arbeiten können, indem Prozesse beschleunigt und automatisiert werden. Durch die Kombination der Immobilienexpertise von CASAFARI mit der Location Intelligence von Targomo schafft diese Partnerschafteine leistungsstarke, ganzheitliche Lösung, die Entscheider imImmobilien- und Finanzbereichbefähigt mit Hilfe von K.I.bessereInvestitions- und Expansionsentscheidungen zu treffen.
Über Targomo
Das Unternehmen firmiert neu als Targomo CASAFARI GmbH. Die Lösungen helfen Unternehmen Wettbewerbsvorteile bei Investitionsentscheidungen zu generieren, indem sie Location Intelligence mit künstlicher Intelligenz kombinieren. Einzelhändler, Fast-Food-Ketten oder Franchise-Unternehmen optimieren ihre Standortnetzwerke und prognostizieren die Performance mit dem Analyse-Tool Targomo LOOP. Die einfach zu bedienende Plattform für Standortanalysen liefert präzise Umsatzprognosen auf Basis der von Targomo entwickelten Geo AI Technologie. Targomo betreut Kunden wie McDonald’s Deutschland, McFIT/Gold’s Gym, Vonovia und Søstrene Grene. In der Immobilienbranche gehören zum Beispiel ImmoWelt und Wüest Partner zu den Partnern, welche den API-Service nutzen.
Über CASAFARI
CASAFARI ist ein führendes Immobiliennetzwerk, das mehr als 50.000 Immobilienexperten durch seine innovativen Daten- und Kollaborationstools verbindet. Mit proprietärer Technologie zum Indexieren, Aggregieren und Analysieren von 310 Millionen Immobilienanzeigen aus 30.000 Quellen erstellt CASAFARI Gesamtmarktübersicht, Immobilienhistorie, Immobiliensuche, CMA, Marktanalysen, Marktberichte, APIs und CRM für Kunden wie Cerberus, Kronos, Vanguard, Masteos, Casavo, Sotheby’s International Realty, Coldwell Banker, Century 21, Savills, JLL, Engel & Völkers, Keller Williams , etc.
Hinweis: CASAFARI ist ausschließlich eine B2B-Immobiliendatenplattform für Immobilienprofis.
In früheren Beiträgen haben wir bereits erörtert, was bei der Standortplanung für eine Filiale zu beachten ist und welche Fehler zu vermeiden sind. Ein zentraler Aspekt für den Erfolg eines neuen Geschäfts ist die Analyse der Umgebung: Gibt es Points of Interest, die als Publikumsmagneten viele Besucher anziehen – und wenn ja, welche Art von Besuchern? Welche anderen Läden finden sich in der Nähe? Lassen sichdirekte Wettbewerber oder komplementäre Geschäfte finden, welche das eigene Produktangebot unterstützen oder ergänzen?
Wettbewerb vs. Agglomeration
Die Aktivitäten des Einzelhandels konzentrieren sich in der Regel auf Stadtzentren und sekundäre Einkaufsgebiete. Als Folge lässt sich hier oft ein „Wettbewerbseffekt“ messen, welcher zu einem stärkeren Preiswettbewerb und damit zu geringeren Einnahmen führt. Zugleich erhöht die Nähe von konkurrierenden und ergänzenden Geschäften die Gesamtattraktivität des Gebiets und zieht somit mehr Verbraucher an – auch als „Agglomerationseffekt“ bekannt.
Ob und in welchem Ausmaß ein Effekt den anderen überwiegt, hängt meist von der Beschaffenheit des Geschäfts und insbesondere von der Fähigkeit ab, sich mit seinem Leistungsangebot gegenüber Wettbewerbern zu differenzieren. So bieten beispielsweise Tankstellen ein Standardprodukt an, bei dem der Preiswettbewerb dominiert. Mode- und Bekleidungsläden bieten dagegen häufigunterschiedliche Produkt– und Preispaletten an und können so von der Präsenz ähnlicher Geschäfte in der unmittelbaren Umgebung profitieren.
Die Summe aller Leistungsangebote und die große Auswahl für den Konsumenten erhöhen die Attraktivität der Shoppingmeile und ziehen mehr Laufkundschaft an. So lässt sich zusätzlich das Kundensegment der Non-Brand-Follower gewinnen. Hier genießt die Marke bisher noch keine Top-of-Mind Position in der Wahrnehmung, so dass sie die Filiale oder den Showroom wahrscheinlich sonst nicht besucht hätten.
Fashion-Brands und Modehäuser bilden somit Paradebeispiele im Einzelhandel, welche von der Nähe zu Wettbewerbern profitieren. Der Wettbewerb trägt nicht nur dazu bei, die Besucherzahlen in der Gegend insgesamt zu erhöhen, sondern erhöht die Attraktivität für eine Kundschaft,diebesonders affin für einen Informations- und Kaufprozess ist.
Zoom von Deutschland auf eine Straße in Berlin. Targomo hat für Deutschland insgesamt 10.367 Shop-Cluster identifiziert.
Die verschiedenen Arten von Clustern
Dies erklärt, warum das Konzept der „Business-Cluster“, oder genauer gesagt der „Shop-Cluster“, für den Einzelhandel von großer Bedeutung ist. Doch schauen wir uns die Eigenschaften von Shop-Clustern mal genauer an. Sie können als eine Gruppe von Geschäften mit ähnlichen oder unterschiedlichen Merkmalen definiert werden, die eng beieinander liegen.
Wir bei Targomo verwenden vier Kategorien, um zwischen verschiedenen Arten von Clustern zu unterscheiden:
Größe (klein vs. groß):
Die Größe des Clusters wird durch die Anzahl der Geschäfte bestimmt, die den Cluster bilden. In der Regel gilt: Je mehr Geschäfte ein Cluster anbieten kann, desto mehr Besucher können wir erwarten.
Diversität (homogen vs. heterogen):
Aus wie vielen verschiedenen Kategorien von Geschäften setzt sich der Cluster zusammen? Handelt es sich um eine„Fashion-Meile“ oder sind hier Möbelgeschäfte angesiedelt? Oder ist der Cluster vielleicht durch sich ergänzende Geschäfte wie eine Apotheke, einen Supermarkt und eine Drogerie definiert? Insbesondere Branchencluster können sich sehr positiv auf Geschäfte derselben Kategorie auswirken.
Preis (teuer vs. billig):
Wie hoch ist der Durchschnittspreis der Geschäfte, die den Cluster bilden? Das Sprichwort „Gleich und gleich gesellt sich gern“ gilt auch für den Einzelhandel, wenn er die gleichen Zielgruppen anspricht. Deshalb findet man in der Regel edle Designerläden nebeneinander, aber nur selten einen Juwelier neben einem Discounter.
Marken (brand vs. non-brand):
Bilden die bekanntesten und beliebtesten Marken den Cluster, oder unabhängige Geschäfte und alternative Designerlabels? Auch hier finden sich oft gleichgesinnte Geschäfte zusammen und prägen den Charakter einer Einkaufsstraße.
Wie Cluster die Qualität der Passantenfrequenz bestimmen
Die Untersuchung der Auswirkungen verschiedener Clustertypen liefert den Entscheidern im Bereich Retail sehr wertvolle Erkenntnisse darüber, welche Merkmale für ihren Geschäftserfolg ausschlaggebend sind und worauf sie bei der Auswahl ihres nächsten Standorts achten sollten. Tatsächlich geht es nicht nur um die Quantität der Besucherzahlen, sondern vor allem um die Qualität der Laufkundschaft rund um ein Geschäft.
Um die Verkaufsziele zu erreichen, sollte sich ein Unternehmen in einem Gebiet ansiedeln, welches die richtigen Personen anzieht. Das heißt im Rahmen der Standortplanungsollte die Nähe zu Geschäften anvisiert werden, welche die gleiche Zielgruppe ansprechen.
Der Wert des Clustereffekts für Umsatzprognosen
Bei Targomo untersuchen wir in unserer „Erfolgstreiber„-Analyse, ob und inwieweit sich die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Shop-Cluster positiv auf den Umsatz auswirkt. Die Einzelhändler können so Zusammenhänge verstehen und wissen nicht nur, auf welche Standortattribute sie bei der Eröffnung eines neuen Standorts achten sollten, sondern auch, in welcher Gewichtung sie den Geschäftserfolg beeinflussen.
Die gewichteten Attribute können darüber hinaus indas Geo AI-Modell von Targomo integriert werden – ein Prognosemodell, um relevante Umsatzkennzahlen für jeden potenziellen Standort vorherzusagen.
Der Ansatz von Targomo basiert auf drei maßgeblichen Schritten: 1. Erstellung von Shop-Clustern auf der Grundlage der Entfernung zwischen den POIs der Geschäfte 2. Berechnung verschiedener Cluster-Attribute wie Größe, Vielfalt, Preis und Markenpopularität 3. Einbeziehung der Cluster und ihrer Attribute in das Geo AI Prognosemodell
Mit Geo AI: Die Suche nach den „besten Nachbarn“
Das Geo AI Prognosemodell weist dann feingranular aus, welche Merkmale einen Standort zum Erfolg führen und in welchem Maße die jeweiligen Standortmerkmale zum Erfolg beitragen.
Um ein Beispiel zu nennen: Die Ergebnisse einer aktuellen Fallstudie haben gezeigt, dass für einen Einzelhändler im Bereich Inneneinrichtung und Möbel der Faktor „Preis“ das wichtigste Clustermerkmal war. Die Marke profitiert besonders, wenn viele hochpreisige Geschäfte in der Nähe sind.
Vor diesem Hintergrund haben die Standortentscheider der Marke zusätzliche Kriterien bei der Suche nach einem profitablen Gebietfür die Eröffnung eines neuen Geschäfts zur Verfügung. Dabei liegt nun ein weiterer Fokus auf den „besten Nachbarn“ und somit der Art von Geschäften, die zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
Autorin: Marta Fattorel ist Spatial Data Scientist bei Targomo. Nach ihrem Abschluss in Data Science an der Universität Trient kam sie zu Targomo nach Berlin, um den Einfluss der verschiedenen Standortfaktoren auf den stationären Umsatz der jeweiligen Marken zu untersuchen.
Die Entscheidung für oder gegen einen Geschäftsstandort ist eine wichtigeAufgabe – ganz gleich, ob es sich um Ihr erstes Geschäft oder eines von vielen handelt.
Das alte Sprichwort „Wer sich nicht vorbereitet, bereitet sich auf das Scheitern vor“ war noch nie so treffend wie bei der Wahl des richtigen Standorts für das nächste Geschäft. Angesichts der vielen Standortfaktoren und Trends, die es zu berücksichtigen gilt, sowie der Pandemie, die zu einem veränderten Einkaufsverhalten der Menschen führt, ist eine gründliche Recherche unerlässlich. Dabei sollten Sie folgende sieben Fehler auf jeden Fall vermeiden:
1. Kannibalisierung nicht berücksichtigen
Auch wenn es wirtschaftlich sehr sinnvoll ist, das stationäres Geschäft auf mehr Standorte auszuweiten, sollten Sie unbedingt eine mögliche Kannibalisierung im Auge behalten.
Im ersten Quartal 2018 litt Starbucks – die beliebte Kaffeekette mit einer Filiale an jeder Ecke – unter Marktsättigung. Angesichts der großen Anzahl an Filialen und des wachsenden Marktes an Wettbewerbern fiel die Aktie um 11,38 %, während der Gesamtmarkt um 4,1 % zulegte. Infolgedessen begann das Unternehmen mit der Schließung von Geschäften in den Vereinigten Staaten.
Natürlich ist ein gesunder Wettbewerb für jedes Unternehmen von Vorteil, aber im Einzelhandel kommt es zu einer Kannibalisierung, wenn nahe beieinander liegende Filialen derselben Kette miteinander um die gleichen Kunden konkurrieren.
Das Gleiche gilt auch für konkurrierende Unternehmen. Wenn zu viele ähnliche Geschäfte im gleichen Einzugsgebiet angesiedelt sind, wird die Kundenloyalität und -präferenz ein Geschäft gegenüber einem anderen bevorzugen. Ein Überangebot an Standorten führt auch zu höheren Betriebskosten, wie Starbucks zu seinem Leidwesen feststellen musste.
Technischen Lösungen wie TargomoLOOP geben Ihnen ein genaueres Bild von Einzugsgebieten und potenziellen Überschneidungen. So können Sie mögliche Kannibalisierungeffekte sichtbar machen, quantifizieren und schlussendlich vermeiden.
Bevor Sie sich also für einen Standort entscheiden, prüfen Sie, wie sich Ihre Filialen gegenseitig beeinflussen. Mit einer guten Technologielösung können die Nutzer sofort sehen, ob und wie viele potenzielle Kunden die neue Filiale den bestehenden Geschäften in derselben Gegend „wegnehmen“ würde. Sie können auch sehen, wie viele Kunden sie potenziell von konkurrierenden Geschäften in der Nähe gewinnen könnten und wie sich der neue Standort eines Wettbewerbers auf das Einzugsgebiet ihrer Einzelhandelsgeschäfte auswirken könnte.
2. Die Konkurrenz nicht kennen
1920 stellte der amerikanische Mathematiker Harold Hotelling eine Theorie auf, die er Hotelling’s Model of Spatial Competition nannte. Sein Modell zeigt, dass im Wettbewerb um Standorte jedes Unternehmen den „zentralen Punkt“ anstrebt, da dies der strategisch günstigste Ort ist, um möglichst vielen Kunden nahe zu sein. Da aber jedes Unternehmen letztlich die gleichen Absichten verfolgt, konzentrieren sich die Geschäfte um denselben Standort und konkurrieren schließlich miteinander.
Um diese Theorie in die Praxis umzusetzen, führte Marc Smookler, ein US-amerikanischer Einzelhandelsexperte, im Jahr 2015 eine Studie in Austin, Texas, durch. Er kam zu dem Ergebnis, dass CVS- und Walgreens-Apotheken im Durchschnitt nur 1,5 km voneinander entfernt sind, während Walmart und HEB (eine Lebensmittelkette) 1 km voneinander entfernt sind.
Manchmal wird man also von einem Gebiet angezogen, weil dort der Markt ist. Aber Sie sollten auch wissen, wer Ihre Konkurrenten sind, worauf sie sich spezialisiert haben, was ihr Alleinstellungsmerkmal ist und inwiefern Ihr Geschäft ähnlich oder anders ist. Und vor allem: wo sie ansässig sind. Denn das gibt Ihnen die Möglichkeit, „weiße Flecken“ mit dem größten Marktpotenzial zu identifizieren.
3. Nicht auf komplementäre Geschäfte achten
Wir alle kennen das Konzept von Einkaufszentren, eine besondere Form sind die sogenannten Fachmarktzentren: ein Einkaufsgebiet außerhalb der Stadt, das durch einen zentralen Parkplatz und eine Reihe von Geschäften oder großen Läden gekennzeichnet ist, die sich aneinanderreihen. Im Laufe der Zeit und insbesondere während der Pandemie haben diese Gebiete besser abgeschnitten als die in den Innenstädten.
Laut JPMorgan „hatte die Pandemie große Auswirkungen auf Einzelhändler in Stadtzentren, die stark von Büroangestellten und Tourismus abhängig sind. Dienstleistungsorientierte Einkaufszentren in dicht besiedelten städtischen und vorstädtischen Vierteln haben sich jedoch in den Jahren 2020 und 2021 gut entwickelt. Diese Immobilien haben sich unabhängig von den Marktbedingungen durchweg gut entwickelt.“
Dieses Erfolgsrezept beruht darauf, dass andere Geschäfte in der Nähe nicht als potenzielle Konkurrenten betrachtet werden, sondern als Chance, den richtigen Zielmarkt an den Standort zu locken.
Komplementäre Geschäfte bieten Produkte an, die mit den eigenen verwandt sind oder diese ergänzen: eine Drogerie neben einem Supermarkt, eine Apotheke in der Nähe einer Arztpraxis, eine Bar in der Nähe eines Restaurants in der Nähe eines Hotels, ein Sportgeschäft in der Nähe eines Fitnessstudios, ein Tierbedarfsgeschäft in der Nähe eines Tierarztes, ein Café neben einer Bäckerei.
Kürzlich befragten wir einen Expansionsmanager, der sagte: „Für meinen Kunden, der Schließfächer für die Aufbewahrung von Wertsachen vermietet, habe ich analysiert, wie viele Banken sich in der Nähe eines potenziellen neuen Standorts befinden“.
Wenn Sie also auf der Suche nach dem idealen Standort für Ihr Geschäft sind, sollten Sie auch analysieren, welche anderen Geschäfte in der Umgebung Ihr Angebot ergänzen und für Ihr Geschäft von Vorteil sind.
4. Missverstehen, wie Kunden zu Ihrem Geschäft kommen
Es ist wichtig zu verstehen, wie die Menschen zu Ihrem Geschäft kommen. Befinden Sie sich mitten in einer Stadt, in der Parkplätze Mangelware sind? Sind Sie außerhalb der Stadt und weit entfernt von öffentlichen Verkehrsmitteln? Müssen Kunden für das Parken in der Nähe Ihres Geschäfts bezahlen? Verkaufen Sie große, sperrige Artikel, die ein Auto erfordern?
Es ist wichtig, nicht zu überschätzen, wie viele Kunden mit dem Auto zu Ihrem Geschäft kommen, und folglich zu unterschätzen, wie viele Kunden öffentliche Verkehrsmittel oder andere Formen der Mobilität nutzen.
Eine kürzlich in Berlin durchgeführte Studie hat ergeben, dass Einzelhändler häufig den Fehler begehen, die Anzahl der Personen, die mit dem Auto zum Einkaufen fahren, zu überschätzen.
In der Studie wurden 145 Händler befragt, wie ihrer Meinung nach die Kunden zu ihren Geschäften kommen, und die Antworten mit denen von 2.019 Kunden in zwei Berliner Einkaufsstraßen angeglichen. Das Ergebnis war, dass die Ladenbesitzer die Entfernung, die die Kunden zurücklegen, um ihr Geschäft zu besuchen, überschätzten.
„Mehr als die Hälfte (51,2 %) der Kunden wohnte weniger als einen Kilometer von der Einkaufsstraße entfernt. Im Gegensatz dazu schätzten die Händler, dass im Durchschnitt nur 12,6 % der Kunden in dieser Entfernung wohnen.“ Diese Ergebnisse scheinen eine große Diskrepanz zwischen der Wahrnehmung der Händler über die Mobilitätsmuster der Kunden und der tatsächlichen Realität aufzuzeigen. Darüber zeigt die Studie, dass die Händler falsch einschätzen, mit welchen Verkehrmitteln die Kunden zu ihren Geschäften kommen. Die unterschätzen die öffentlichen Verkehrsmittel und überbewerten die Nutzung des Autos.
„Während nur 6,6 % der Kunden mit dem Auto anreisten, schätzten die Händler, dass im Durchschnitt 21,6 % ihrer Kunden dieses Verkehrsmittel nutzten – eine Diskrepanz von 15 %“, heißt es in dem Bericht. „Außerdem unterschätzen sie die Nutzung von Verkehrsmitteln, Fußgängern und Fahrrädern um 8,1 %, 6,2 % bzw. 3 %.
Bevor Sie sich für einen Standort entscheiden, sollten Sie ihn also auf seine Erreichbarkeit prüfen und dabei verschiedene Verkehrsmittel wie Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer und öffentliche Verkehrsmittel berücksichtigen.
5. Passantenfrequnzen falsch einschätzen
Die Passantenströme sind eines der wichtigsten Merkmale des Einzelhandels. Im einfachsten Fall bedeuten sie die Anzahl der von Menschen, die sich in einer Gegend aufhalten. Sie ist eine der wichtigsten Kennzahlen für Einzelhändler, da die Fußgängeraktivität in der Nähe eines Geschäfts die Verkaufszahlen beeinflusst und die Wahrscheinlichkeit von Spontankäufen oder „Impulskäufen“ erhöht.
Wenn Sie sich also für einen Standort für Ihr neues Geschäft entscheiden und von Spontankäufen oder -besuchen profitieren möchten, sollten Sie sich diese Zahl genauer ansehen. Aber Vorsicht: Oft reicht eine allgemeine Zahl nicht aus. Berücksichtigen Sie auch, ob es Schwankungen im Tagesverlauf gibt und wie sich der Passantenverkehr an Wochenenden im Vergleich zu Wochentagen verhält.
Darüber hinaus sollten Sie auch prüfen, wodurch der Verkehr verursacht wird. Werden Fahrzeugdaten einbezogen oder werden nur Fußgänger gezählt? Nur weil ein Standort eine hohe Frequenz aufweist, heißt das nicht, dass die Leute Zeit für einen spontanen Besuch in Ihrem Geschäft haben. Daher sollte der Fußgängerverkehr nur Besucher zählen, die sich mindestens eine gewisse Zeit in der Gegend aufhalten und sich nicht nur auf der Durchreise befinden.
6. Demografische Gegebenheiten nicht beachten
Die Passantenfrequenz ist zwar wichtig, aber nicht das einzige Kriterium. Während der Pandemie-Sperrungen gingen die Passantenströme in einigen Gegenden deutlich zurück, da die Menschen aufgrund der Reisebeschränkungen lieber in der Nähe ihres Wohnorts einkauften. Plötzlich wurde das hyperlokale Einkaufen populär.
Aus diesem Grund ist es von entscheidender Bedeutung, die demografischen Gegebenheiten in der Nähe zu kennen, z. B. die durchschnittliche Haushaltsgröße und die Zahl der dort lebenden Kinder. Wenn Sie das Einzugsgebiet genau kennen, erfahren Sie, wie viele potenzielle Kunden Ihren Standort erreichen können. So können Sie gut einschätzen, ob der Standort attraktiv ist oder nicht und ob er Ihre Zielkunden ansprechen wird.
7. Zielgruppen nicht identifizieren und orten
Als Unternehmer haben Sie wahrscheinlich eine Vorstellung davon, wer Ihr Zielkunde ist. Aber es ist nicht so einfach, sie zu definieren und zu lokalisieren. Welches Problem versucht Ihr Unternehmen für sie zu lösen? Welchen Nutzen bietet Ihr Produkt? Bedienen Sie eine bestimmte Marktnische, und gibt es in Ihrem Einzugsgebiet genügend potenzielle Kunden? Welche anderen Unternehmen in der Nähe bieten das gleiche oder ein ähnliches Produkt oder eine ähnliche Dienstleistung wie Sie an? Laut Marketing Donut „hängt erfolgreiches Marketing davon ab, dass Sie Ihren Zielmarkt verstehen. An wen verkaufen Sie? Warum sollten sie Ihr Produkt kaufen? Was haben sie davon?“
In einem Blog auf WordStream sagte der Autor Dan Shewan: „Wenn Sie ein kleines Unternehmen führen, haben Sie vielleicht eine Vorstellung von Ihrem Zielmarkt. Eine vage Vorstellung reicht jedoch nicht aus, um in der heutigen rücksichtslosen Geschäftswelt zu bestehen. Ohne detaillierte Kenntnisse Ihres Zielmarktes könnten Sie Aufträge an Ihre Konkurrenten verlieren oder Möglichkeiten zur Umsatzsteigerung verpassen.
Letztlich ist der richtige Standort der Ort, an dem Ihr Zielkunde zu Besuch ist oder lebt. Mit leistungsstarken Standortinformationen können Sie die Tür zu überzeugenden Erkenntnissen öffnen, die den Unterschied zwischen geschäftlichem Erfolg und Misserfolg ausmachen können. Mit TargomoLOOP können Sie Daten wie Altersgruppen der Bevölkerung, Haushaltsgröße, Kaufkraft und vieles mehr analysieren, damit Sie verstehen, wie Sie Ihre Zielgruppe finden und erreichen können.
Die Wahl des richtigen Einzelhandelsstandorts passiert nicht zufällig. Bei so vielen zu berücksichtigenden Faktoren, von der Standortsuche bis zur Kundenanalyse, kann ein Expansionsmanager die treibende Kraft sein, die hilft, den perfekten Standort zu finden.
Als Einzelhandelsexperten verfügen Expansionsmanager über die Branchenkontakte, das Fachwissen und die Technologie, um Geschäftsinhaber bei der Entscheidung zu unterstützen, wo sie ihr Geschäft ansiedeln werden soll – ganz gleich, ob es sich um ihren ersten oder nächsten Laden handelt. Sie kümmern sich ebenso um Vertragsverhandlungen und können Einzelhändlern umfassende schlüsselfertige Lösungen bieten, die sich an den Bedürfnissen ihres Unternehmens orientiert.
Um die Arbeit eines Expansionsmanagers näher zu beleuchten und herauszufinden, wie sie die besten Standorte für ihre Kunden ermitteln, sprachen wir mit Samuel Vogel, Inhaber der Einzelhandels- und Immobilienberatung The Bird.
Was macht ein Expansionsmanager für den Einzelhandel?
„Ich arbeite im Bereich der Immobiliensuche“, erklärt Samuel Vogel. „Ich finde die richtigen Einzelhandelsobjekte. Zudem prüfe ich die technischen Spezifikationen eines Gebäudes und mache eine vollständige Standortanalyse. Ich kümmere mich auch um die Erweiterung des Filialnetzes. Eigentlich alles, bis zur Schlüsselübergabe.“
Für Expansionsmanager ist es wichtig, die Kunden seiner Kunden zu kennen. So lautet Samuels erste Frage immer „Wer ist Ihr Kunde?“. Das ist entscheidend, um den Ladenbesitzern gezielt dabei zu helfen, Ihre Einzelhandelsziele zu erreichen.
Samuel Vogel berät Kunden wie den Mall-Betreiber Unibail-Rodamco-Westfield und das Tresorfachunternehmen Trisor. Er hat für mehrere andere Einzelhändler gearbeitet, darunter VIU Eyewear und die Bäckereikette Zeit für Brot.
Als Beispiel nennt Samuel seinen Kunden Trisor, der Schließfächer an Personen vermietet, die ihre Wertsachen außer Haus aufbewahren wollen. „Bei dieser Dienstleistung steht das Gefühl der Sicherheit im Vordergrund, denn es geht um Schließfächer. So sollten die Standorte 24 Stunden am Tag erreichbar sein und über gute Parkmöglichkeiten verfügen. Außerdem möchte man wissen, wo es eine hohe Dichte an potenziellen Kunden gibt, wie hoch ihr Einkommen ist und welche Art von Produkten sie kaufen. Das hilft mir, die optimalen Standorte zu finden“, sagt Samuel.
„Je mehr Fragen man über die Kunden stellt, desto näher kommt man den optimalen Standorten, und je mehr man ihre Bedürfnisse erfasst, desto einfacher ist es, den richtigen Standort zu finden.“
Das Gebäude und sein Standort
Was ein Einzelhändler verkauft und wie er es verkauft, ist ein weiterer wichtiger Faktor – egal ob Produkt oder Dienstleistung. Unternehmen wie Juweliere profitieren von einer hochwertigen Fassade, um das Gefühl von Luxus zu vermitteln. Fitnessketten wiederum profizieren von einer soliden Struktur, die schwere Fitnessgeräte tragen kann, während ein Restaurant ein akzeptables Niveau an Schalldämmung und Belüftung anstreben würde.
Bei einem Unternehmen wie Trisor sind die Schließfächer so schwer, dass Gebäude benötigt werden, die dieses Gewicht tragen können. Auch sollte die Fassade des Hauses den Kunden ein Gefühl der Sicherheit vermitteln, schließlich möchten sie Goldbarren oder andere Wertsachen dort hinterlegen.
„Ein Besuch vor Ort ist ein entscheidender Faktor“, erklärt Samuel. „Ich muss das Gebäude sehen und ein Gefühl für den Ort entwickeln. Ein Bild in einer Broschüre kann perfekt sein, aber wenn etwas in der Nähe des Ortes nicht zur Marke und zum Produkt passt, kann das Gebäude von der Liste gestrichen werden.“
Der Umgang mit dem Vermieter
Die Bedürfnisse der Kunden und das Image der Marke bestimmen die Anforderungen, die ein Standort erfüllen sollte. Samuel nutzt diese Liste, um bei seinem Netzwerk von Immobilienmaklern passende Optionen anzufragen und eine Vorauswahl geeigneter Standorte zu treffen. Wenn eine Einzelhandelsfläche in Frage kommt, führt er immer auch eine persönliche Besichtigung durch.
„Eine der wichtigsten Aufgaben eines Expansionsmanagers ist es, der Agentur oder dem Eigentümer, die mit dem Produkt vielleicht nicht vertraut sind, klar zu erklären, wonach wir suchen“, sagt Samuel. „Der Vermieter möchte einen zuverlässigen Mieter mit langfristigen Plänen. Deshalb ist es wichtig, dem Vermieter das Geschäft des Einzelhändlers gut zu erklären. Wenn er das Produkt nicht versteht, wird er mich nicht als Mieter akzeptieren.“
Sobald Samuel die Immobilienangebote erhalten hat, ordnet er sie nach den Bedürfnissen des Einzelhändlers und natürlich seiner Kunden ein.
Die Rolle der Technologie
Wissen ist Macht, und wenn es um den Einzelhandel geht, sind genaue georeferenzierte Informationen und Standortdaten von entscheidender Bedeutung, von der Demografie potenzieller Kunden bis hin zur Passantenfrequenz, wie Samuel erklärt.
„Erst nehme ich eine Makroperspektive ein: Ich schaue mir das ganze Land und die Städte an, die für meinen Kunden in Frage kommen. Wenn es sich um ein neues Unternehmen handelt, das einen Standort eröffnet, habe ich sozusagen noch eine ‚leere‘ Karte. Der logische Schritt besteht darin, sich die städtischen Gebiete und Großstädte anzusehen und zu prüfen, wo das größte Potenzial besteht. Wenn ich dann bestimmte Standorte identifiziert habe, untersuche ich diese mit Hilfe von Standortdaten, um festzustellen, ob der Standort wirklich gut zu meinem Kunden und dessen Produkt passt.
„Bei Trisor habe ich zum Beispiel analysiert, wie viele Banken sich in der Umgebung eines potenziellen neuen Standorts befinden und vor allem, wie viele Schließfächer dort wahrscheinlich angeboten werden. Genaue Zahlen können wir nicht nennen, aber ich kann eine Analyse erstellen, um Angebot und Nachfrage abzuschätzen. Dazu habe ich die Technologie von Targomo verwendet.“
Mit Targomo konnte Samuel sehen, wie viele Banken und Goldgeschäfte es in diesem Gebiet gab, so dass er eine Angebots- und Nachfrageanalyse durchführen konnte, um festzustellen, ob es einen Bedarf für diese Dienstleistung gibt. „Das Spannende an Targomos Analyseplattform ist, dass es mir erlaubt, externe Daten mit internen Daten zu kombinieren“, sagt er. „Je mehr standortbezogene Daten ich in der Plattform TargomoLOOP habe, desto genauer wird die Analyse. Je mehr ich über mein Geschäft weiß, desto besser kann ich mich auf dem Markt positionieren. TargomoLOOP ermöglicht es, verschiedene Standorte auf der Grundlage von Daten und Fakten wissenschaftlich zu vergleichen.“
Testen Sie TargomoLOOP kostenlos und erfahren Sie, wie Technologie Einzelhändler bei der Standortwahl und Expansion unterstützt: Jetzt für Free Trial anmelden.
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